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Cranio-Sacral-Therapie: sanftes Heilverfahren für Patienten aller Altersgruppen

Cranio-Sacral-Therapie: sanftes Heilverfahren für Patienten aller Altersgruppen

Es gibt zahlreiche Methoden, um Blockaden im Organismus zu lösen. Die Cranio-Sacral-Therapie nimmt eine Sonderstellung ein: Kaum eine andere Behandlung ist für den Patienten so angenehm wie das Heilen durch Berührung. Während den Therapiesitzungen arbeitet der Therapeut mit leichten Berührungen, sanftem Zug und vorsichtigem Druck. Auf diese Weise kann er Impulse zur Aktivierung körpereigener Heilungsprozesse setzen. Durch ihre nichtinvasive Herangehensweise eignet sich die Cranio-Sacral-Therapie auch für chronisch kranke Menschen, Babys und Kleinkinder.

Woher stammt die Cranio-Sacral-Therapie?

Kraniosakrale Therapien beruhen auf einem der drei Teilbereiche der klassischen Osteopathie. Osteopathische Therapien stützen sich unter anderem auf folgende Thesen:

  • Jeder Körper verfügt über ausreichende Selbstheilungskräfte, um gesund zu bleiben.
  • Etwaige Blockaden haben Auswirkungen auf Muskeln, Organe und die Psyche.
  • Funktionseingeschränkte Körperstrukturen haben Auswirkungen auf die Gesundheit.
  • Die Beseitigung von Blockaden verbessert die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Begründer der Osteopathie war der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still (1828-1917). Sein Schüler Dr. William Garner Sutherland (1873-1954) entwickelte den craniosacralen Therapieansatz, der von seinem Nachfolger John E. Upledger in den 1970er Jahren ausgebaut wurde.

Bei welchen Krankheiten wird die Cranio-Sacral-Therapie eingesetzt?

Die vielseitigen Indikationen für diese Behandlungsweise reichen von Schmerzen beim Durchbruch der ersten Zähne bis hin zu Altersbeschwerden. Besonders häufig wird sie auf folgenden Gebieten angewendet:

  • Rückenschmerzen
  • Gelenkbeschwerden
  • Kieferbeschwerden – craniomandibuläre Dysfunktion
  • Schmerzen nach zahnchirurgischen Interventionen
  • Schleudertrauma – Halswirbelsäulendystorsion
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Nebenhöhlenproblematiken – Sinusitis
  • Mittelohrentzündungen
  • Tinnitus
  • Schwindel
  • Schlafstörungen
  • Burnout
  • Depression
  • Konzentrationsstörungen – ADS/ADHS
  • Schwangerschaftsbeschwerden
  • Hormonstörungen
  • Schmerzen beim Zahnen
  • Übermässiges Schreien bei Babys
  • Schwaches Immunsystem

Die Einsatzbereiche für kraniosakrale Therapien sind breit gefächert, weil durch die manuellen Techniken des Behandelnden die Selbstheilungskräfte im gesamten Organismus angeregt werden. Durch die Beseitigung von Verspannungen und Blockierungen können in vielen unterschiedlichen Zonen deines Körpers natürliche Mechanismen zur Gesunderhaltung aktiviert werden.

Wie funktioniert die Schädelknochen-Kreuzbein-Therapie?

Die Cranio-Sacral-Therapie wird auch als Schädelknochen-Kreuzbein-Therapie bezeichnet, da sie auf den Flüssigkeitskörper der Wirbelsäule zwischen Schädel (auf Latein cranium) und dem Kreuzbein (auf Latein os sacrum) fokussiert ist. Kraniosakrale Therapie hat zum Ziel, die freie Zirkulation der Cerebrospinalflüssigkeit – auch Liquor oder Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit genannt – wiederherzustellen oder anzuregen. Von der Basis der Schädelknochen bis hinunter zum Kreuzbein befinden sich Flüssigkeitskörper, die mit Cerebrospinalflüssigkeit gefüllt sind. Osteopathen haben festgestellt, dass dieser Liquor in seinem eigenen, kaum wahrnehmbaren Rhythmus pulsiert. Er versorgt Gehirn und Nerven mit Nährstoffen.

Ein ungehindertes Funktionieren der Wirbelsäulen-Flüssigkeitssysteme garantiert nach den Grundsätzen der Osteopathie eine gesunde Entwicklung und die optimale Funktionsfähigkeit des Gehirns. Indem der Therapeut den freien Fluss der Cerebrospinalflüssigkeit aktiviert, können cerebrale Dysfunktionen, Konzentrationsstörungen oder Depressionen positiv beeinflusst werden. Das Gehirn ist zudem an nahezu allen weiteren Körperfunktionen beteiligt. Also werden durch die Interventionen des Behandelnden indirekt auch Körperpartien erreicht, die sich weitab vom unmittelbaren Behandlungsfeld befinden.

Wie ist der Ablauf einer Behandlung der Wirbelsäulen-Flüssigkeitskörper?

John E. Upledger machte seinerzeit während einer Operation die Beobachtung, dass die harte äussere Hirnhaut (auf Latein Dura mater) in einem Rhythmus von etwa achtmal pro Minute pulsierte. Eine der Grundannahmen der craniosakralen Osteopathie geht davon aus, dass sich diese Pulsationen auch auf andere Gewebe übertragen. Bei seinen Therapiesitzungen versucht der Behandelnde, diese feinen Schwingungen mittels Palpation (Untersuchung durch Berührung) zu ertasten. Stellt er Blockaden oder Unregelmässigkeiten im Rhythmus fest, kann er versuchen, sie durch Zug- oder Druckimpulse zu regulieren.

Anders als bei der Physio- oder Ergotherapie braucht der Patient dabei selbst nicht aktiv zu werden. Eine typische Therapiesitzung sieht folgendermassen aus: Der Patient nimmt bekleidet auf einer Massageliege Platz. Im Normalfall bittet ihn der Therapeut, sich auf den Rücken zu legen. Er sucht mit seinen Fingerspitzen und Handflächen nach Körperregionen, in denen er das charakteristische Pulsieren nicht oder weniger gut wahrnehmen kann. Zur Anregung des sogenannten PRM (primärer respiratorischer Mechanismus, das Pulsieren) übt er an diesen Stellen leichten Druck aus. Auch Zugbewegungen können bei der Cranio-Sacral-Therapie zum Einsatz kommen. Fast alle Patienten empfinden diese Behandlungsweise als angenehm und entspannend. Manche Babys schlafen dabei sogar ein.

Für welche Patienten ist die Cranio-Sacral-Therapie nicht geeignet?

Zur alleinigen Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen, Infektionskrankheiten und schwerer psychischer Störungen ist diese Therapieform nicht geeignet. Nach Absprache mit den behandelnden Ärzten kann in diesen Fällen Cranio-Sacral-Therapie zur Begleitung weiterer Therapiemassnahmen eingesetzt werden. Die Behandlung von Säuglingen mit offener Fontanelle wird momentan kontrovers diskutiert.

Wann zeigt die Therapie Resultate?

Nach jeder Sitzung veranlassen die Signale des Therapeuten den Organismus des Patienten, sich neu auszurichten. Dieser Prozess braucht viel Zeit. Deshalb finden die Therapiesitzungen häufig im Abstand von einem Monat statt. Für die meisten Krankheitsbilder sind fünf bis zehn Behandlungen ausreichend.

Wo finde ich eine Praxis, die Cranio-Sacral-Therapie anbietet?

Cranio-Sacral-Therapie darf nur von ausgebildeten Heilpraktikern und Ärzten mit einer Zusatzausbildung in craniosacraler Osteopathie durchgeführt werden. Auf unserer Vergleichsplattform findest du Adressen von entsprechenden Praxen in deiner Umgebung.

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