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Lymphdrainagen – Anwendungen und Wirkung auf das Lymphsystem

Lymphdrainagen – Anwendungen und Wirkung auf das Lymphsystem

Die Lymphdrainage ist eine Therapiemethode, bei der das Lymphsystem angeregt wird, angestaute Lymphe wieder aufzunehmen und dem Abfluss zuzuführen. In der Medizin kommt sie zur Unterstützung der Gesundheit bei Lymphödemen zum Einsatz. Lymphödeme können angeboren oder erworben auftreten und den ganzen Körper oder einzelne Körperteile betreffen. Nach Operationen, bei denen der Lymphabfluss unterbunden wurde, dienen Lymphdrainagen auch der Kosmetik, um die Abschwellung der Körperregionen zu erreichen. Als reine Wellness-Behandlung zur Erholung oder Regeneration werden Lymphdrainagen nicht empfohlen. Alles Wichtige zum Thema gibt es hier.

Was ist eine Lymphdrainage?

Bei der manuellen Lymphdrainage handelt es sich um ein Verfahren, das der physikalischen Therapie zugeordnet wird. Es wurde in den 1930er Jahren von dem Dänen Emil Vodder entwickelt und dient der Entstauung und der Behandlung von Ödemen an verschiedenen Körperstellen. Solche Ödeme können – je nachdem, welche Ursache zugrunde liegt – am ganzen Körper auftreten oder nur einzelne Körperregionen betreffen, wie zum Beispiel Beine oder Gesicht. Bei der manuellen Lymphdrainage kommt eine spezielle Technik zum Einsatz, die sich von der bei Massageanwendungen unterscheidet. Neben der manuellen Lymphdrainage existiert in der Medizin die Möglichkeit, Druckkammern oder Ganzkörperanzüge zu nutzen, die individuell programmierbar sind.

Wie ist die Wirkung einer Lymphdrainage auf das Lymphsystem?

Die Wirkung von Lymphdrainagen ist die Anregung des Lymphflusses. Lymphflüssigkeit, die sich unter der Haut angestaut hat, soll zum Abfluss und Abtransport durch das Lymphsystem angeregt werden. Das Streichen über die Haut aktiviert die peripheren Lymphbahnen. Dies führt zu der Aufnahme angesammelter Flüssigkeit und zur Entspannung des Gewebes. Im Gegensatz zur Massage wird die Durchblutung dabei nicht deutlich gefördert. Die Aufnahme der überschüssigen Lymphe entfernt ausserdem Giftstoffe oder Abbauprodukte des Stoffwechsels aus dem Gewebe.

Wann wird eine Lymphdrainage durchgeführt?

Sammelt sich Lymphflüssigkeit im Gewebe an, kommt es zu Schwellungen und Schmerzen in den betroffenen Körperregionen. Solche Stauungen können direkt nach dem auslösenden Faktor (zum Beispiel einer Operation mit Entfernung der Lymphknoten), aber auch erst Monate oder Jahre später auftreten.

Folgende Erkrankungen gelten als Indikationen für die Verschreibung der manuellen Lymphdrainage:

  • angeborene Lymphödeme
  • Lymphödeme nach Operationen (zum Beispiel Brustkrebs-OP)
  • Lymphknotenentfernungen
  • Tumorerkrankungen
  • Lymphödeme nach Traumata
  • Lymphödeme aufgrund von systemischen Erkrankungen
  • Ödeme durch Inaktivität

Kontraindikationen für eine Lymphdrainage sind Entzündungen oder Infektionen des Lymphsystems, Herzproblematiken, Thrombose oder Schmerzen bei der Behandlung.

Welcher Arzt verschreibt Lymphdrainagen?

Normalerweise entscheidet der Arzt, bei dem du gerade in Behandlung bist, ob eine Lymphdrainage bei deiner Erkrankung sinnvoll oder notwendig ist. Leidest du unter Schwellungen an Beinen oder Armen und kennst die Ursache noch nicht, ist der erste Ansprechpartner dein Hausarzt. Dieser wird Untersuchungen durchführen, um den Grund für die Flüssigkeitsansammlungen zu ermitteln. Wird eine Erkrankung diagnostiziert, leitet der Arzt die Behandlung ein oder überweist dich an einen Spezialisten, der sich mit der Heilung der Krankheit befasst. Sollte im Zuge der Behandlung eine Lymphdrainage erforderlich sein, erhältst du die Überweisung von deinem Hausarzt oder dem behandelnden Spezialisten. Die Lymphdrainage selbst wird von einem Physiotherapeuten, Masseur oder einem Phlebologen (Venenarzt) durchgeführt. Dienstleister in deiner Region findest du auf unserer Vergleichsplattform.

Wie ist der Ablauf einer Lymphdrainage?

Bei der Lymphdrainage führt der Therapeut rhythmische, kreisende, aber sanfte Massagen der Haut durch. Die Methoden unterscheiden sich von Therapeut zu Therapeut. Die Behandlung ist nicht schmerzhaft und die Bewegungen erfolgen in Richtung der Lymphbahnen an den betroffenen Körperstellen. Eine Sitzung dauert in der Regel etwa eine Stunde. Die Behandlungsdauer beträgt zwei bis vier Wochen und eine tägliche Durchführung ist nötig. Ein deutlicher Erfolg mit einer Entspannung der betroffenen Stelle ist meist schon nach der ersten Woche sichtbar.

Im besten Fall erhältst du am Ende der Sitzung Tipps und eine Erklärung der einfachsten Handgriffe, damit du die Therapie zuhause selbst weiterführen kannst. Andererseits ist es auch möglich, dass du nach der Lymphbehandlung eine Bandage oder einen Kompressionsstrumpf tragen musst. Diese Massnahmen wirken unterstützend zur Lymphdrainage.

Was ist der Unterschied zwischen manuellen Lymphdrainagen und Massagen?

Der grösste Unterschied zwischen manuellen Lymphdrainagen und Massagen ist der, dass die Handgriffe bei der Lymphdrainage sehr sanft erfolgen. Während es bei einer Massage darum geht, alle Muskelgruppen zu erreichen und zu lockern, soll bei der manuellen Lymphtherapie der Lymphfluss aktiviert werden. Ein tiefes Durchkneten des Gewebes ist dafür nicht nötig. Das oberflächliche, sanfte Streichen über die Haut reicht aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Wie helfen Lymphdrainagen bei der Entspannung?

Im Wellness-Bereich werden Lymphdrainagen oft angepriesen, um Cellulitis, Alterserscheinungen oder gar Übergewicht zu bekämpfen. Dafür gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege. Wer Entspannung sucht, sollte auf die angebotenen Massagen im Kosmetik- oder Wellness-Sektor zurückgreifen. Denn: Liegen bei dir keine Schädigungen an Lymphknoten oder Lymphbahnen vor, benötigst du auch keine Lymphdrainage.

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